Montag, 22. Februar 2016
Nach dem Vorlesens eines Artikels über eine Verurteilung eines Mörders (hatte in dem Moment nicht hingehört) brachte unser Ich-bin-doch-kein-Nazi dazu einen goldenen Vorschlag: Ihn (den Mörder) müsste man das gleiche antun. Aber dazu müsste man einen katholischen Staat aufbauen. Dann würde es gehen, nach der Bibel. Zahn um Zahn.
Soviel zum Thema, dass Justiz nicht auf Hassgefühle aufbauen soll.




Donnerstag, 11. Februar 2016
Mit Erschauern musste ich letztens bei meiner Fahrt durch 2 Städten im Harzvorland feststellen, wie vereinnahmt die dortigen Bewohner nicht nur unserer neuen deutschen Nazi-Partei, die angeblich keine ist (und meiner Meinung nach bisher viel zu sehr auch durch die Medien in gesellschaftlicher Akzeptanz gehoben wurde), aber okay, die sind auch überall, sondern auch unserer alteingesessenen Nazi-Partie (das Original quasi). Wenn es nicht so traurig wäre, würde ich schon fast schmunzeln, wie die Letztere mit seinen Wahlplakaten eine Parodie auf sich selbst darstellt. Selten hab ich so einen großen Käse gesehen.
Frech finde ich nicht nur auch eine fiese Unterstellung an Merkel, ich bin auch immer noch nicht ganz am Verstehen, was genau die ihr unterstellen wollen - das sie einen eigenen Schlepper-Ring unterhält. Ich weiß auch nicht, ob der durchschnittliche Nazi-Doof-Wähler sich im klaren ist, das eine Forderung wie "Lügenpresse abschalten" nichts anderes bedeuten würde, als freien Journalismus unterbinden und ausschließlich ihre eigene entfremdete "Realität" erlauben zu wollen. Mich hat es schon schockiert, die hier schon über dem Wege gelaufen zu sein, aber so viele auf einen Haufen ist für mich zu heftig.




Um Sylvester sowie noch ein paar Tage nach Neujahr hatte ich bewusst auf Nachrichten verzichtet, umso heftiger erscheint es für mich, dass ich um die "1.000 Ausländer, die Frauen vergewaltigt haben", ausgerechnet über einen Ich-bin-doch-kein-Nazi-aber...Nazi bei uns erfuhr.
"Was sagt ihr denn dazu, was gerade in Köln los ist", war da lautstark zu hören, angeblich spricht auch keiner darüber. Für ihn war es auch schon klar, dass die Täter Flüchtlinge sind ("...ist euch aufgefallen, dass Flüchtlinge jetzt nicht mehr Flüchtlinge genannt werden dürfen?"). Retrospektiv waren in den Nachrichten erstmal von "nach Zeugenberichten zufolge Täter mit äußerlich anscheinend nordafrikanischer und arabischer Abstammmung" die Rede. Da zu dem Zeitpunkt nicht mehr klar war, fand ich diese Aussagen durchaus richtig.
Besonders gräßlich fand ich aber, dass durch ihn Frauen, die Flüchtenden helfen , mit einer Aussage wie "wenn die Frauen, die die Flüchtlinge mit Teddybären begrüßt haben, es jetzt nicht endlich kapieren... das haben sie nun davon" die Schuld zugesprochen bekamen. Und darüber hinaus spricht er quasi auch die Opfer in Köln die Schuld zu, da er sie seinen Ausführungen zufolge mit den Flüchtlingshelfern, gleichsetzt. Sowie sind die Täter einfach eine einheitliche, undefinierbare und mystische Masse mit ALLEN Flüchtlingen die von ÜBERALL herkommen.
Schlimm finde ich dabei auch die Vorstellung, dass unter den Opfern wirklich Flüchtlingshelferinnen dabei sein könnten, die tatsächlich vorher einen/ihren späteren Angreifer mit Teddybären begrüßt haben könnten - und auch noch nach dem Weltbild dieses Ich-bin-doch-kein-Nazi-aber...Nazi folglich selber Schuld sein müssen.
Interessant finde ich auch, das diese Person - trotz besseren Wissens? - nie seine Version mit den 1.000 ausländischen Vergewaltigern richtig gestellt hat, sondern immer dabei blieb. Was in Köln (und anderen Städten wie Hamburg) an sexuellen Übergriffen und Diebstählen und anscheinend auch Vergewaltigungen passierte (und 1.000 Täter warens wohl auch nicht), finde ich schon schlimm genug, aber anscheinend reicht es für einen Ich-bin-doch-kein-Nazi-aber...Nazi für seinen Hass nicht aus, sondern es muss noch spektakulärer sein - oder es ist ihm schlichtweg egal.